Der Equal Pension Day: Ein Weckruf für ganz Österreich
Am 7. August 2025 markiert der Equal Pension Day in Österreich einen alarmierenden Punkt: Bis zu diesem Datum haben Männer im Durchschnitt bereits so viel Pension erhalten, wie Frauen erst bis Jahresende beziehen werden. Diese erschreckende Statistik offenbart eine Pensionslücke von 39,7 Prozent, die für viele Frauen in Österreich ein massives Gerechtigkeitsproblem darstellt. Die SPÖ-Gemeinderätin und Landtagsabgeordnete Luise Däger-Gregori betont anlässlich dieses Tages, dass die Altersarmut von Frauen ein dringendes Thema ist, das jetzt angegangen werden muss.
Was bedeutet der Equal Pension Day?
Der Equal Pension Day ist ein Indikator dafür, wie groß die Pensionslücke zwischen Männern und Frauen ist. Diese Lücke entsteht durch viele Faktoren, darunter Lohnunterschiede, Teilzeitarbeit und unbezahlte Care-Arbeit, die überwiegend von Frauen geleistet wird. In Österreich beträgt die Pensionslücke fast 40 Prozent, was bedeutet, dass Frauen im Alter deutlich weniger Geld zur Verfügung haben als Männer.
Wien als Vorbild: Maßnahmen gegen die Pensionslücke
In Wien fällt der Equal Pension Day erst am 19. September, was bedeutet, dass die Pensionslücke hier „nur“ 28,2 Prozent beträgt. Diese vergleichsweise bessere Situation ist das Ergebnis jahrzehntelanger sozialdemokratischer Politik, die gezielte Förderungen, leistbares Wohnen und flächendeckende Pflegeangebote umfasst. Laut Däger-Gregori ist es wichtig, weiterhin an den Schrauben zu drehen, um die Lücke weiter zu schließen.
Historische Entwicklung der Pensionslücke
Die Pensionslücke ist kein neues Phänomen. Seit Jahrzehnten kämpfen Frauen für Gleichberechtigung in der Arbeitswelt, doch die Unterschiede in den Renten sind nach wie vor gravierend. In den 1970er Jahren begann die Diskussion um gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit, doch die Fortschritte sind langsam. Die strukturellen Ursachen der Pensionslücke sind tief verwurzelt und erfordern umfassende Reformen.
Konkrete Maßnahmen gegen Altersarmut
Däger-Gregori fordert konkrete Maßnahmen, um das Risiko der Altersarmut für Frauen zu verringern. Dazu gehören:
- Faire Bewertung und Anrechnung von unbezahlter Care-Arbeit.
- Anhebung der Ausgleichszulage über die Armutsgrenze.
- Vollzeittaugliche Kinderbetreuung in ganz Österreich.
- Maßnahmen gegen Teilzeitfalle und Lohnungleichheit.
Diese Forderungen zielen darauf ab, die strukturellen Ursachen der Pensionslücke anzugehen und Frauen eine sichere finanzielle Zukunft zu bieten.
Vergleich mit anderen Bundesländern
Während Wien als positives Beispiel hervorgehoben wird, sieht die Situation in anderen Bundesländern oft schlechter aus. In ländlichen Regionen sind die Möglichkeiten für Frauen, in Vollzeit zu arbeiten, oft eingeschränkt, was die Pensionslücke weiter vergrößert. Der Zugang zu Kinderbetreuung und Pflegeeinrichtungen ist ebenfalls ein entscheidender Faktor, der in vielen Regionen noch verbessert werden muss.
Expertenmeinungen zur Pensionslücke
Pensions- und Sozialexperten warnen seit Jahren vor den Risiken der Altersarmut für Frauen. Dr. Maria Huber, eine renommierte Sozialwissenschaftlerin, erklärt: „Die Pensionslücke ist das Ergebnis jahrzehntelanger Ungleichbehandlung im Erwerbsleben. Frauen leisten den Großteil der unbezahlten Care-Arbeit und sind häufiger in Teilzeit beschäftigt. Diese Faktoren müssen endlich auf politischer Ebene berücksichtigt werden.“
Die Rolle der Politik
Die Politik spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Pensionslücke. Die SPÖ und andere Parteien fordern seit langem Reformen, um mehr Lohngerechtigkeit und bessere Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu schaffen. Däger-Gregori betont, dass der Bund gefordert ist, grundlegende Schritte zu ergreifen, um die Situation zu verbessern.
Ein Blick in die Zukunft
Die Zukunft der Pensionssituation in Österreich hängt maßgeblich von den politischen Entscheidungen der nächsten Jahre ab. Sollten die vorgeschlagenen Maßnahmen umgesetzt werden, könnte die Pensionslücke in den kommenden Jahrzehnten signifikant reduziert werden. Doch es bleibt abzuwarten, ob die politischen Akteure die Dringlichkeit des Themas erkennen und entsprechend handeln.
Fazit: Ein System für alle
Der Equal Pension Day ist ein Weckruf, der uns alle betrifft. Die Pensionslücke ist ein Symptom eines Systems, das reformiert werden muss, um allen Menschen, unabhängig vom Geschlecht, ein Altern in Würde zu ermöglichen. Luise Däger-Gregori fasst es zusammen: „Mit politischen Maßnahmen und solidarischer Verantwortung lässt sich die Lücke schließen. Für ein System, das für Gleichberechtigung steht. Und für ein Altern in Würde – unabhängig vom Geschlecht.“