Feuerwerk-Fiasko: Wer zahlt die Silvester-Schäden?

Redaktion

27. Dezember 2025

Ein böses Erwachen am Neujahrsmorgen!

Das neue Jahr beginnt für viele Autobesitzer mit einem Schock: Das eigene Fahrzeug wurde in der Silvesternacht beschädigt. Doch wer kommt für diese Schäden auf? Der ARBÖ klärt auf und gibt wichtige Tipps, um den Jahreswechsel ohne böse Überraschungen zu überstehen.

Die Haftungsfrage: Wer zahlt für die Schäden?

Mit dem Beginn des neuen Jahres häufen sich die Anfragen beim ARBÖ. Viele Mitglieder möchten wissen, wer für die Schäden an ihren Fahrzeugen verantwortlich gemacht werden kann. Grundsätzlich gilt laut Johann Kopinits, dem Leiter der ARBÖ-Rechtsabteilung: Der Verursacher muss zahlen. Doch in der turbulenten Silvesternacht ist es oft unmöglich, den Täter zu identifizieren. Wenn niemand den Schaden verursacht hat, bleibt man meist auf den Kosten sitzen, da die Haftpflichtversicherung in der Regel nicht für Schäden am eigenen Fahrzeug aufkommt.

Hier kommt die Kaskoversicherung ins Spiel. Teil- oder Vollkaskoversicherungen können helfen, wenn der Verursacher nicht bekannt ist. Es ist ratsam, die Versicherungsbedingungen genau zu prüfen, um festzustellen, ob solche Schäden abgedeckt sind. Im Falle von Vandalismus sollte der Schaden schnell polizeilich gemeldet und der Versicherung gemeldet werden.

Schutzmaßnahmen: Wie vermeidet man Schäden?

Um Schäden zu vermeiden, empfiehlt der ARBÖ, das Fahrzeug an einem sicheren Ort zu parken. Doch das ist leichter gesagt als getan. In vielen Städten ist der Parkplatzmangel ein großes Problem, besonders an Silvester. Die beste Lösung ist, das Auto in einem Parkhaus oder einer Garage abzustellen. Parkplätze in der Nähe von Balkons oder stark frequentierten Veranstaltungsorten sollten gemieden werden, da diese oft als Abschussrampen für Raketen dienen.

Historischer Kontext: Feuerwerk in Österreich

Feuerwerke sind eine lange Tradition in Österreich und haben ihren Ursprung im 16. Jahrhundert. Ursprünglich wurden sie zu Ehren von Kaisern und Königen abgehalten, bevor sie im Laufe der Zeit zu einem festen Bestandteil der Silvesterfeierlichkeiten wurden. Doch mit der Freude über die bunten Lichter kommen auch die Gefahren. Jedes Jahr werden Tausende Euro für Reparaturen ausgegeben, weil Raketen und Böller Schäden an Fahrzeugen verursachen.

Ein Blick über die Grenzen: Wie handhaben andere Bundesländer die Problematik?

In anderen Bundesländern wie Tirol oder der Steiermark gibt es ähnliche Herausforderungen. Auch dort sind die Schadensfälle an Silvester keine Seltenheit. In Wien ist die Problematik jedoch aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte und der vielen Veranstaltungen besonders ausgeprägt. Einige Städte haben bereits Maßnahmen ergriffen, um die Zahl der Schäden zu reduzieren, wie etwa Feuerwerksverbote in bestimmten Zonen.

Politische und rechtliche Hintergründe

Die Diskussion um Feuerwerksverbote wird jedes Jahr aufs Neue geführt. Politiker und Umweltschützer fordern immer wieder strengere Regulierungen, um die Umweltbelastung und das Unfallrisiko zu verringern. Doch der Widerstand aus der Bevölkerung ist groß, da viele Österreicher das Feuerwerk als unverzichtbaren Teil der Silvestertradition betrachten.

Rechtlich gesehen ist die Lage komplex. Während der Verkauf von Feuerwerkskörpern reguliert ist, bleibt die Frage der Haftung oft ungeklärt. Ohne klare Beweise ist es schwer, einen Verursacher zur Rechenschaft zu ziehen.

Expertenmeinungen: Was sagen die Fachleute?

Der Versicherungsexperte Dr. Herbert Mayer erklärt: „Die meisten Menschen sind sich nicht bewusst, dass ihre Kaskoversicherung solche Schäden abdecken kann. Es ist wichtig, sich im Vorfeld über die Bedingungen zu informieren und gegebenenfalls den Versicherungsschutz anzupassen.“

Der Verkehrssicherheitsberater, Mag. Karin Lechner, fügt hinzu: „Wir empfehlen, vor Silvester frühzeitig einen sicheren Parkplatz zu suchen, um Stress und Schäden zu vermeiden. Ein wenig Planung kann viel Ärger ersparen.“

Zukunftsausblick: Was erwartet uns in den nächsten Jahren?

Der Trend geht zunehmend in Richtung umweltfreundlicherer und sichererer Alternativen zu herkömmlichen Feuerwerken. Laser- und Drohnenshows gewinnen an Popularität und könnten in Zukunft die traditionellen Raketen ablösen. Einige Städte weltweit haben bereits erfolgreich auf diese Technologien umgestellt, was die Zahl der Schäden und die Umweltbelastung deutlich reduziert hat.

In Österreich bleibt abzuwarten, wie sich die rechtlichen Rahmenbedingungen entwickeln. Die Diskussion um ein generelles Feuerwerksverbot wird sicherlich weitergehen. Bis dahin bleibt nur, sich bestmöglich zu schützen und auf eine sichere Silvesternacht zu hoffen.

  • Vermeiden Sie Parkplätze in der Nähe von Balkons.
  • Stellen Sie Ihr Fahrzeug in einem Parkhaus ab.
  • Prüfen Sie Ihre Versicherungsbedingungen im Vorfeld.

Der ARBÖ steht seinen Mitgliedern mit Rat und Tat zur Seite und wünscht allen einen sicheren und schadenfreien Jahreswechsel.