Wien (OTS) – Erasmus+, das höchst erfolgreiche europäische Programm
für Bildung,
Jugend und Sport, steht vor einer neuen Phase: Die Europäische
Kommission hat den ersten, mit Spannung erwarteten Programmentwurf
für das Nachfolgeprogramm für 2028 bis 2034, vorgelegt. Die beiden EU
-Programme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps (ESK) sollen
nach dem Entwurf der Kommission zu einem Programm für alle
zusammengeführt werden. Zudem ist eine deutliche Steigerung des
Fördervolumens vorgesehen.
Erasmus+ hat mehr als eine Generation von Europäerinnen und
Europäern geprägt. Mehr als 16,5 Millionen Menschen haben europaweit
an Erasmus+ teilgenommen. Aus Österreich waren bislang laut OeAD, der
nationalen Agentur für die Umsetzung von Erasmus+ und ESK, rund
439.000 Personen dabei – sie haben im Ausland studiert, gelehrt,
gearbeitet, ein Praktikum absolviert oder ein Projekt initiiert.
Zwtl.: Ein Programm für alle
Ab dem Jahr 2028 sollen gemäß dem Entwurf die bisherigen
Einzelprogramme Erasmus+ und Europäisches Solidaritätskorps
zusammengeführt und Projekte in den Bereichen Bildung, Jugend, Sport
und Freiwilligenarbeit sowie Solidarität unter dem Dach von Erasmus+
gebündelt werden. Die neue Programmgeneration soll das Prinzip
„Erasmus+ für alle“ weiter stärken: Ob Klassenzimmer oder Sportplatz,
berufliche Bildung oder Erwachsenenbildung, Studierende oder
Freiwillige – Erasmus+ soll künftig noch inklusiver sein. Im Zentrum
steht dabei die Förderung von Kompetenzen, die den europäischen
Bürgerinnen und Bürgern helfen, den Anforderungen des modernen
Arbeitsmarkts gerecht zu werden und die Wettbewerbsfähigkeit Europas
langfristig zu sichern. Das Programm soll zu einer Europäischen
Identität, aktiven Bürgerschaft, demokratischen Teilhabe, zu sozialer
Inklusion und Chancengerechtigkeit beitragen. Auch die sogenannte
„Preparedness“– die systematische Vorbereitung auf zukünftige Krisen
– spielt eine wichtige Rolle. Bewährte Maßnahmen wie
Mobilitätsmöglichkeiten und Partnerschaftsformate bleiben erhalten
und werden weiterentwickelt.
Zwtl.: Mehr Budget für Erasmus+
Der Entwurf für den mehrjährigen Finanzrahmen der Europäischen
Union für den Zeitraum 2028 bis 2034 sieht eine Erhöhung der Mittel
für das Programm auf etwa das 1,5-Fache vor. Insgesamt sollen über
die gesamte Programmlaufzeit 40,8 Mrd. Euro zur Verfügung stehen.
Mit der Veröffentlichung des ersten Programmentwurfs startet der
Verhandlungsprozess auf europäischer Ebene. Der OeAD begleitet diesen
Prozess aktiv und vertritt dabei die Interessen aller
österreichischen Stakeholder und Zielgruppen des Programmes.
OeAD-Geschäftsführer Jakob Calice betont: „Der Entwurf zeigt,
dass sich die Europäische Kommission klar zu Erasmus+ bekennt. Es ist
ein guter Vorschlag, der Europa deutlich den Erasmus+ Stempel
aufdrückt. Erasmus+ ist sowohl im Bildungsbereich ein
Vorzeigeprogramm als auch ein Beispiel für die Förderung von
Zusammenhalt und Integration in Europa. Allein im Jahr 2024 gab es in
Österreich im Rahmen von Erasmus+ 38.000 genehmigte Aufenthalte.“
Seit dem Jahr 1992 ist Österreich Teil des Erasmus-Programms.
Damals nutzten 893 Studierende die Gelegenheit zu einem Aufenthalt im
Ausland. Heute bietet Erasmus+ deutlich mehr Menschen die Chance,
Mobilität zu erleben: Schüler/innen, Lehrlinge, Menschen in der
Erwachsenenbildung sowie Engagierte im Jugend- und Sportbereich
profitieren von den vielfältigen Angeboten.
Entwurf der Europäischen Kommission für die Programmperiode 2028
–2034:
https://eur-lex.europa.eu/legal-content/EN/TXT/?uri=
comnat:COM_2025_0549_FIN
Finanz- und Statistiküberblick Programmperiode 2021–2027 in
Österreich (Datenstand: Mai 2025):
http://erasmusplus.oead.at/programmcontrolling