„Sparen am falschen Ende“: Arbeitgeberverbände irritiert über Absage des Innovationsfonds 2026 für die Pflege

Wien (OTS) – Der „Interessenverband der Arbeitgeberverbände der
Freien Wohlfahrt“
(IAFW) zeigt sich zutiefst irritiert über die unerwartete Absage des
Innovationsfonds 2026 durch das Sozialministerium . Mit der
Streichung der zugesagten 50 Millionen Euro entfällt eine zentrale
Unterstützung für die Digitalisierung der Pflege – ein Bereich, der
dringend auf technologische Innovationen angewiesen ist, um den
Herausforderungen des demografischen Wandels und des
Fachkräftemangels zu begegnen.

„Diese Entscheidung sendet ein besorgniserregendes Signal für die
Zukunft der Pflege“ , so Jana Bockholdt, aktuell Vorsitzende des
IAFW. „Die Digitalisierung ist nicht nur eine Frage der Effizienz,
sondern eine essentielle Maßnahme zur Entlastung des Pflegepersonals
und zur Umsetzung der gesetzlich geforderten ELGA-Anbindung bis
2028.“

Der IAFW betont, dass die Absage die ohnehin finanziell
angespannten Pflegeeinrichtungen weiter unter Druck setzt. Digitale
Lösungen wie elektronische Pflegedokumentationen sind notwendig, um
die Pflegearbeit zu erleichtern und bürokratische Hürden abzubauen.
Ohne die Förderung wird die Umsetzung dieser wichtigen Projekte nun
erheblich erschwert.

„Gerade in einem Sektor, der bereits stark unterfinanziert ist,
können solche Rückschläge das Vertrauen in verlässliche politische
Rahmenbedingungen weiter schwächen“ , sagt Bockholdt. Der IAFW
appelliert an die Bundesregierung , die Notwendigkeit der
Digitalisierung ernst zu nehmen und den Pflegebereich mit den
notwendigen Mitteln auszustatten , um die kommenden Herausforderungen
erfolgreich zu meistern.

Der „Interessensverband der Arbeitgeberverbände der Freien
Wohlfahrt“ ist die Interessensvertretung folgender
kollektivvertragsfähiger Arbeitgeberverbände:

– Arbeitgeberverband der Diakonie Österreich,

– Arbeitgeberverband der SOS-Kinderdörfer,

– Arbeitgeberverein für Sozial- und Gesundheitsorganisationen in
Vorarlberg,

– Interessenvertretung von Ordensspitälern, konfessionellen Alten-
und Pflegeheimen, Erziehungs- und Bildungseinrichtungen Österreichs,

– Österreichisches Rotes Kreuz

– Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ, mit über 620
Mitgliedsorganisationen, darunter Volkshilfe, Hilfswerk, Jugend am
Werk, Lebenshilfe und zahlreiche andere namhafte Organisationen –
www.swoe.at) und

– Verein karitativer Arbeitgeber*innen (Caritas KV)

Die im IAFW kooperierenden Verbände beschäftigen als
Arbeitgeber:innen rund 161.000 Arbeitnehmer:innen im Sozial- und
Gesundheitswesen. Zweck des IAFW ist die Wahrnehmung gemeinsamer
Interessen des kollektiven Arbeitsrechts sowie die Stärkung des
Sektors sozialer und gesundheitlicher Arbeit durch Verbesserung der
rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die
Vertragspartner:innen. Der IAFW wurde im November 2021 gegründet. Der
Vorsitz wechselt turnusmäßig mit dem Kalenderjahr.